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23.08.2013 23:36

Am nächsten Morgen ging es mir schon ein wenig besser. Ich hatte fast 12 Stunden geschlafen und war nicht mehr ganz so müde.
Obwohl die Nacht schon recht interessant war, da sie immer wieder von Hundegebell oder Autohupen unterbrochen wurde. Und sobald es hell wurde hat natürlich der Hahn gekräht. Aber am spannendsten waren eigentlich die Geräusche die ich immer wieder von unserem Wellblechdach gehört habe. Gerade so als würde ein Hund auf unserem Dach herumlaufen und als dann auch noch so ein ersticktes Krächzen von dort oben kam war ich mir sicher, dass der Hund gerade einen Hahn erwürgt. (Im Grunde gar nicht mal so übel, ein Hahn weniger) XD
Später habe ich erfahren, dass immer wieder Krähen auf unsrem Dach landen, die diesen Lärm verursachen, deshalb auch das erstickte Krächzen.

In der Nacht haben Lisa und ich uns ein Bett geteilt, weil ja auch noch die vier anderen hier übernachtet hatten und wir nur vier Betten haben. Die anderen sind aber schon recht früh umgezogen um die letzte Nacht in einem Weltwärtshaus zu verbringen, das sich auch in Lilongwe befindet. Das heißt Lisa und ich hatten dann schon recht früh das ganze Haus für uns und wir haben erst mal ein paar Tost mit Marmelade gefrühstückt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich immer noch Heimweh und Angst vor dem kommenden Jahr. Aber dann haben wir uns gegen Mittag noch mal mit Rieke, Luise und deren Freundinnen in der Stadt getroffen und sind zum House of Hope gefahren. (Zu den Minibus Fahrten schreibe ich noch mal einen Extraeintrag, wenn ich die Zeit dazu habe).
Das House of Hope ist jedenfalls klasse und wir haben auch schon einige die Mitarbeiter kennen gelernt. Die sind alle super nett. Ich freue mich schon darauf, da anfangen zu können! Aber meine Arbeit beginnt erst am 9. September, da im Moment noch Ferien sind. Auch Elia ist echt toll. Er hatte uns vorher an dem Tag schon einmal besucht um zu fragen, wie es uns so geht und als wir angekommen sind hat er noch eine Rede gehalten in der er Rieke und Luise verabschiedet und uns ganz herzlich begrüßt hat.

Das House of Hope befindet sich mitten in einem Dorf und viele der Kinder, die dort hingehen leben da. Ein paar Kinder mit denen Rieke und Luise gearbeitet haben, haben wir auch schon gesehen und die beiden haben sich noch verabschiedet. Die Kinder sind echt niedlich und häufig zeigen sie dir auf der Straße den Daumen um zu fragen „How are you“. Dann muss man auch den Daumen hochhalten und „Bo“ sagen. Das heißt dann „I am fine“. Und dann sind sie glücklich. Aber leider können die Kinder wirklich alle kein Englisch (da muss ich wohl noch mal an meinem Chichewa pfeilen).

Vom House of Hope sind wir dann weiter gefahren zu einem Kaffee in Lilongwe (was zwar recht teuer ist, aber dafür echt schön). Dort sind dann noch andere Freiwillige hingekommen, von denen viele auch ihren letzten Tag vor der Rückreise hatten und mit Rieke und Luise befreundet sind. Insgesamt waren wir am Ende 19 Leute und alle waren echt nett. Wir haben uns gut unterhalten und auch fleißig Adressen ausgetauscht. Vor allem waren alle so traurig, dass sie nun gehen müssen und hatten sich schon so toll eingelebt, dass sie mir das Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit und der Zuversicht zurückgeben konnten, was mir am ersten entflohen ist.
Vom Kaffee aus ging es dann noch zum Inder essen und schließlich mit dem Taxi nach Hause. Der Taxifahrer wohnt ganz in der Nähe von Biwi (das Dorf in dem wir leben) und kannte auch unsere Vorfreiwilligen schon sehr gut von immensen Taxifahrten. Mit ihm sind wir auch noch ganz gut ins Gespräch gekommen und schließlich bin ich wieder hundemüde ins Bett gefallen.

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