24.08

24.08.2013 21:06

Der heutige Tag schien relativ ereignislos anzufangen. Wir hatten nichts vor und mussten auch nichts mehr einkaufen. Also entschied ich mich in ein anderes Zimmer zu ziehen und das wieder auf Vordermann zu bringen. Dazu müsste ihr wissen, dass wir in unserem Haus 3 Schlafzimmer haben. Ein kleines, ein mittleres und ein großes. Aber weil das große Zimmer so ungemütlich wirkt haben Lisa und ich uns in den anderen Zimmern einquartiert. Als die beiden ehemaligen Freiwilligen das mitbekommen haben, haben sie uns für verrückt erklärt und uns dringend geraten das große Zimmer zu nehmen so lange es noch geht. (Ab dem ersten September zieht nämlich noch eine Freiwillige von einer anderen Organisation bei uns ein). Nun, die beiden kleineren Zimmer haben nur ein Fenster und sind recht dunkel. Außerdem hat das Zimmer in dem ich bis eben noch war keinen Schrank, sondern nur 3 Regale, in denen natürlich alles zu staubt.
 kleines Zimmer
Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, das große Zimmer zu nehmen, aber ich schau mal was ich aus dem Zimmer noch so machen kann. Das war ja auch mein Plan für den heutigen Tag. Also habe ich die improvisierte, völlig verstaubte Gardine abgenommen und gewaschen (das kann ich ja bereits), den Schrank ausgeräumt, entstaubt und geputzt, meine Klamotten eingeräumt (jetzt finde ich endlich was wieder) und das Mückennetz abgenommen.
 großes Zimmer
Weiter bin ich leider noch nicht gekommen, (heißt also ich schlafe noch eine Nacht in dem kleinen Zimmer) da es nämlich so aussah als würde es bald wieder dunkel werden und wir noch nicht alles für unser Abendessen zusammen hatten: Kuskus mit Schmorgemüse.
Uns fehlten noch Gurken.

Da es Lisa heute nicht so gut geht bin ich also vor die Tür gegangen um in der Umgebung nach Gurken zu fragen, aber scheinbar gab es nirgendwo welche. Viele Leute wussten erst auf die Beschreibung „a long green thing to eat“ was ich überhaupt wollte. Wobei ich gestehen muss, dass ich das Wort Gurke auch erst im Wörterbuch nachschlagen musste. XD
So bin ich also ein bisschen in der Gegend umhergeirrt, bis ich irgendwann zwei Männer getroffen habe, die mir weiter helfen konnten. Sie meinten sie wüssten wo es Gurken gebe und sie müssten eh in die Nähe, also könnten sie mich auch da hin bringen und ich wäre noch vor der Dunkelheit wieder zurück.
Auf dem Weg habe ich dann erfahren, dass der eine Mann (Freddie) auch in Biwi ist, aber nur für ein paar Monate, weil er nämlich in einer Woche hier heiratet!  Tja, und prompt wurde ich ach schon auf die Hochzeit eingeladen! (Zu dem Zeitpunkt habe ich noch nicht ganz daran geglaubt, dass ich da wirklich eingeladen bin).
Der andere Mann (den Namen weiß ich leider nicht mehr) war Freddies Cousin, der hier in Lilongwe wohnt. Soweit ich das richtig verstanden habe ist Freddie in Südafrika geboren worden und im Jahr 2001 ist seine Mutter dann nach Lilongwe gezogen, aber er ist dort geblieben. Jetzt ist er für ein paar Monate hier her gekommen um zu heiraten, aber dann zieht er wieder zurück nach Südafrika, weil es ihm dort so gut gefällt.
Nachdem ich auf dem Weg auch noch eine Gruppe von Kindern abgeklatscht habe sind wir dann auch in der Stadt angekommen und Freddie hat sich eine Handykarte geholt. Dann haben die beiden mich zu einem Stand mit Gurken gebracht (den Weg bekomme ich leider selber nicht mehr auf die Kette) und dann hat sich der Cousin verabschiedet und ich bin mit Freddie im Minibus zurück nach Biwi gefahren.
Wir mussten auch am gleichen Punkt aussteigen und von da aus konnte man schon Freddies Haus sehen, dass er mir unbedingt einmal zeigen wollte um mich seiner Frau vorzustellen und mir eine Einladungskarte für die Hochzeit zu geben. Es war wirklich nicht weit also bin ich mitgekommen und habe seine Frau Wa kennen  gelernt. „Wa“ ist nur die Abkürzung, aber den ganzen Namen kann ich mir nicht merken. In dem Haus waren auch noch ganz viele Kinder von denen Freddie mir zwei vorgestellt hat und die nette Tomatenhändlerin bei uns in der Umgebung.

Schließlich endete das ganze so, dass Lisa und ich morgen um 10.00h von denen abgeholt werden und wir zu irgendeiner Feier gehen, die noch vor der Hochzeit ist aber wohl irgendwie dazu gehört. Und wer weiß: Vielleicht sind wir dann ja auch am nächsten Samstag tatsächlich bei der Hochzeit.

Das war ein ganzschön aufregender Gurkeneinkauf!
 

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