23.09 - 03.10.

03.10.2013 12:17

Ich habe leider jetzt lange nicht mehr geschrieben, aber ich will euch auch erklären warum: Wir stehen morgens gegen 6.00h auf und gehen um 7.00h aus dem Haus um dann um 8.00h im House of Hope zu sein und bis 12.00h im Kindergarten zu helfen. Dann haben wir 2h Pause in der wir Nshima essen und in der ich versuche noch schnell meinen Unterricht zu planen. Um 14.00h geht es dann auch mit dem Unterricht los. Meistens habe ich meine Klasse zwei Stunden und danach haben wir Bible Lesson. Da dieses Fach auf Chichewa unterrichtet wird habe ich keine eigene Klasse, sondern soll einem der anderen Lehrer helfen. Im Grunde sitzen wir aber nur dabei während der Lehrer Chichewa redet. (Darüber haben wir aber gestern mit Elia geredet und jetzt dürfen wir für die Bible Lessen auch nach Hause gehen. Nur wenn wir gerade irgendwelche Einfälle, z.B. für Ostern oder Weihnachten haben, dürfen wir das gerne Vorschlagen und durchführen.)

Jedenfalls hatten wir bis dahin immer erst um 16.00h Schluss und dann war es 17.00h bis wir zu Hause waren, bei mir sogar oft erst 18.30h weil ich nachher manchmal noch zum Netball gehe. Bis wir dann noch was zu essen gemacht und unsere Mails gecheckt haben war es dann auch schon immer recht spät und manchmal wollen wir dann auch einfach nur noch einen Film schauen. Außerdem müssen wir selbst samstags noch 2 Stunden mit Jugendlichen arbeiten. Wir haben schon echt viel zu tun und die Arbeit ist super anstrengend, vor allem weil die Kinder mir manchmal einfach den letzten Nerv rauben. Das Unterrichten läuft mittlerweile deutlich besser geworden. Gegen Ende werden die Kinder zwar wieder unruhig, aber wenn ich viel mit ihnen male (die Kinder lieben malen) dann sind sie eigentlich ganz gut dabei.
Meine Kin  XD

Was ich im Augenblick viel anstrengender finde ist der Kindergarten. Vier Stunden lang müssen wir versuchen 50 Kinder bei Laune zu halten. Wir haben zwar noch drei Erzieher dabei, aber sobald die weg sind oder nicht hinschauen tanzen uns die Kinder auf der Nase herum und kloppen sich. Das ist hier echt schlimm: Die Kinder haben nie gelernt zu spielen. So was wie Vater, Mutter, Kind kennen sie gar nicht. Hier wird sich nur gehauen und getreten. Selbst die Mädchen schubsen und kratzen und beißen. Und dann wundern sie sich, dass ständig jemand heult. Die Kinder bekommen auch nur manchmal Spielsachen (Teddys, Puppen, Autos) und es sind noch nicht mal genug für alle da. Die Stärksten haben dann immer ganz viel und die Schwächeren sitzen auf ihrem Stuhl und schauen den anderen beim Spielen zu. Aber die meiste Zeit sitzen alle im Stuhlkreis und plappern den Erziehern die Wochentage und Monate auf Englisch nach. Immer und immer wieder. Und ich bezweifel, dass sie das wirklich verstehen.
Aber der Unterricht scheint hier generell nur auf auswendig lernen und nicht auf Verstehen ausgelegt zu sein. Der Lehrer steht vorne und die Schüler plappern nach. Der Lehrer schreibt etwas, die Schüler schreiben ab. Selber Beispiele nennen ist für die meisten Schüler schon eine Überforderung, denn keiner lernt hier selbstständig zu denken.
 

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